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  • Schulangst und Schulverweigerung
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Schulangst von Kindern ist kein seltenes Phänomen. Die Ausdrucksformen dieser Angst sind vielfältig, können von heimlicher Schulverweigerung bis zu lautem Gezeter und Geschrei bei Abgabe des (Grundschul-)Kindes in der Schule reichen oder eine recht subtile, fast unmerkliche Form annehmen.

Häufige Ursachen sind Überforderung, Unsicherheiten, mangelndes Selbstwertgefühl, ein schlechtes Verhältnis zur Lehrkraft, zu hohe Erwartungshaltung der Eltern, Verweigerung gegenüber der Art der Disziplinierung, Mobbing und Ausgrenzung (z.B. wenn das Kind nicht die angesagte Marken-Mode trägt) oder auch eine sehr berechtigte Angst vor Gewalt bzw. Gewaltandrohung durch Mitschüler u.ä.

Die Erfolge mit den gemeinhin ins Feld geführten Therapie- und Behandlungsformen ist mäßig – auch stark vom Alter abhängig (je früher interveniert wird, um so besser die Chancen). Manchmal wachsen sich die Ängste zu regelrechten Phobien aus und prägen sich tief in die gesamte Persönlichkeitsstruktur ein und die Erfolgsquote durch übliche Behandlungsmethoden liegt oft unter 50%.

Handlungskompetenz vermitteln

Die Arbeit am Tonfeld setzt an ganz anderer Stelle an. Eine lange Untersuchung über die möglichen Ursachen der Schulangst entfällt. Sie ist eingeprägt in die ganze Handlungsweise und den Bewegungsausdruck des Kindes. Oft sind solche Kinder in irgendeiner Weise handlungsohnmächtig, bewegen sich thematisch in der Polarität von Allmacht und Ohnmacht. Sie haben sich zu wenig in ihrer Handlungskompetenz erfahren oder sind mit ihrer Handlungskompetenz zu wenig vertraut, Meist fühlen sich in ihrem Selbst gefährdet und wagen nicht, sich zu zeigen als die, die sie sind. Es fehlt ihnen häufig an Ausdrucksmöglichkeit für ihr inneres Erleben. Solche Verhinderungen ziehen Mobbing regelrecht an und häufig entsteht daraus eine Abwärtsspirale in der ganzen Persönlichkeitsentwicklung, die dann auch das Beziehungserleben und Sozialverhalten im Erwachsenenalter mitbestimmen.

Die Arbeit am Tonfeld vermag die Ängstlichkeit im Gestus, in der ganzen Hinwendung zur (gestaltbaren) Welt in direkter leiblicher Erfahrung aufzugreifen und umzuformulieren bzw. zu wandeln. Der Ton bietet sowohl für den gestischen, als auch für den bildlichen Ausdruck alle Möglichkeiten. Wenn es sich kompetent erfährt, seine “eigenes Nest” herzustellen, sich aufzurichten, an Widerständen zu behaupten, in die Kraft zu gehen, sich in der Fülle zu erleben, dann prägt sich das in den Selbstausdruck und die eigene Handlungskompetenz ein. Das Kind wird mit diesen leiblichen Erfahrungen anders mit sich selbst und seinen Bezugnahmen zur Welt vertraut.

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